Winterfeld Fpl. 1
Winterfeld Fpl. 1

Lehnekenstein Fpl. 1

Gemeinde Tangeln, Altmarkkreis Salzwedel

Etwa 1,5 km südwestlich von Bonese, hart an der Markauer Flurgrenze, steht westlich eines Weges, der durch den Wald von Markau nach Rustenbeck führt, der Lehnekenstein am Rande einer hier nach Osten abfallenden kleinen Hochfläche. Der Lehnekenstein ist der einzige heute noch bekannte Menhir ( = langer Stein, aufgestellter Stein ) der Altmark.
Heute wendet der Stein seine unebene Rückseite dem Ankommenden zu. Die relativ glatte Schauseite zeigt nach Westen. Der Sage nach führte der Weg früher an dieser Seite des Steines entlang und tatsächlich ist auf dem Urmesstischblatt von 1859 auf beiden Seiten des Steines ein Weg eingezeichnet, der westlich sogar etwas stärker. Der Lehnekenstein soll einmal das Zentrum eines Steinkreises gewesen sein. Von den Steinen dieses Kreises ist heute nur noch einer, ca. 19 m östlich vom Lehnekenstein liegend, vorhanden. Dieser Stein ist noch 90 cm x 72 cm groß, er weist vier rechteckige Sprenglöcher auf. Es handelt sich um das Bruchstück eines vormals größeren Steines. Wahrscheinlich wurden im 19. Jh. Die übrigen Steine gesprengt und bei Bauarbeiten verwendet. In der näheren Umgebung existieren noch viele größere Steine, vielleicht standen auch sie einmal zum Lehnekenstein in Beziehung.

Der Lehnekenstein besteht aus Granit, ragt 2,13 m aus dem Waldboden und läuft nach oben spitz zu. Seine größte Breite beträgt ca. 1,70 m, die größte Dicke 1,10 m. Der Stein ist offensichtlich unbearbeitet, allerdings wurde die durch Gletscher abgeschliffene Seite bewusst nach Westen ausgerichtet. Die gedachte Achse des Steines verläuft nicht genau Nord-Süd, sondern weicht etwa 5° davon ab. Vermutlich diente die Anlage mit dem Stein in urgeschichtlicher Zeit religiös-kultischen Zwecken und bzw. oder als territoriale Kennzeichnung.
Zum Lehnekenstein erzählt man sich eine Sage, deren Motiv, die versteinerte Braut, in der Altmark häufiger vorkommt. Betrachtet man den Stein aus nordöstlicher Richtung, kann, mit etwas Phantasie, noch heute eine darin verborgene versteinerte Frau erkannt werden.