D as eisenzeitliche Brandgräberfeld liegt auf dem Kahnberg bei Dankensen und wurde durch die Anlage einer Kiesgrube entdeckt. Die ersten Funde gelangten 1936 in Privatbesitz des Bauern Paasch in Dankensen, jedoch ohne sie dem Danneil-Museum Salzwedel zu melden. 1953 wurden die Urnen in seiner Wohnung gefunden. Der damalige Museumsleiter Neuling ließ sie nach Salzwedel bringen. Seit dieser Zeit kamen immer mehr Grabfunde in das Museum. Prof. Dr. Horst Keiling (Schwerin) waren 2oo2 bereits 31 Komplexe bekannt. Er schreibt: »Darunter befinden sich Nadeln, Segelohrringe, ein Ösenring, auch Beigefäße, darunter 2 Tassen. Bis auf Plattengürtelhakenreste gehört alles in die ältere vorröm. Eisenzeit«. Hierbei sind die Ausgrabungen des Vereins noch nicht berücksichtigt, bei denen ähnliche Grabausstattungen geborgen wurden.
Obwohl der Kiesabbau auf dem Kahnberg bereits verboten war, wurde immer wieder Material für private Zwecke entnommen und dabei Gräber zerstört oder freigelegt, die auch durch Raubgräber geborgen wurden. Im Sommer 1983 entdeckte der örtliche Bodendenkmalpfleger Manfred Heiser zerstörte Gräber und ausgeschütteten Leichenbrand am Wegrand. Daraufhin wurde ein 16 m langer Streifen entlang des westlichen Kiesgrubenrandes unter der Leitung von R. Leineweber untersucht, der vier Gräber erbrachte, zwei davon von Raubgräbern zerstört. Als Beigaben fanden sich ein altmärkischer Kettenplattenschmuck aus Eisen, zwei Segelohrringe aus Bronze mit je einer dazugehörigen blauen Glasperle sowie ein 2 cm großer Kettenanhänger aus Bronze in Form einer Acht.
Im Sommer 1987 wurde die Untersuchung fortgesetzt, nachdem inzwischen weitere Grabkomplexe durch illegale Sandabfuhr und Raubgrabungen zerstört waren. Auf einer Fläche von 14o Quadratmeter lagen 3o Brandgräber unterschiedlicher Grabstruktur: Urne mit Deckschale und Steinschutz, Urne mit Deckschale und Deckplatte, Urnengrab ohne Steinschutz und Deckstein, Gräber mit Deckstein, aber ohne Keramikgefäß, Brandschüttungsgrab und zerstörte Gräber: Raubgräber hatten sechs Urnen ausgegraben, ausgeschüttet, durchsucht, die Gefäße und Beigaben mitgenommen und über den zurück- gelassenen Leichenbrand einen alten Blecheimer gestellt (»Eimergräber«).
Die Masse der Gräber mit Steinschutz und Deckstein sind in die ältere und mittlere Jastorfkultur Stufe I und Beginn der Stufe II einzuordnen. Die mit Besenstrich, Fingernageleindrücken und einfacher Rauung versehenen Gefäße besaßen meist eine Deckschale, die das Eindringen des Sandes verhindern sollte. Da teilweise nur die Deckschale vorhanden war, ist wahrscheinlich auf ein organisches Gefäß zu schließen, das später vergangen ist. Aber auch Brandschüttungen traten auf, die gleich vor Ort gesiebt wurden. Einige Gefäße standen auf einer Bodenplatte. In folgenden Gräbern fanden sich Reste der Ausstattung des Toten und Beigefäße:
Durch die relativ flach liegenden Gräber von nur noch ca. 2o cm Tiefe waren viele Gefäße zerdrückt. Baumwurzeln hatten etliche Urnen zersprengt. Es konnten fast nur gerissene Deckschalen und Grabgefäße bandagiert werden, die vorher nach Möglichkeit fotografiert und gezeichnet wurden. Die letzten Gräber a bis d wurden bei einer Notbergung 199o geborgen. Seit dieser Zeit erfolgte keine Sandabfuhr mehr.