Zeugen der Geschichte
Hünengräber der Altmark
D
ie letzten sichtbaren Zeugnisse einer der frühesten Besiedlungsphase der Altmark sind die Hünengräber (Megalithgräber) aus der Jungsteinzeit (Trichterbecherkultur) ca. 3600 Jahre v.Chr. Von einst über 200 Grabanlagen sind heute noch 50 in Resten erhalten. 1843 erfasste Danneil noch 142 Großsteingräber in einem Katalog. Er ordnete 34 als „schlecht erhalten, nicht sonderlich, angegriffen“, 81 als „gut“ und 27 als „sehr gut, schön“ ein. So berichtete er von einst 13 Grabanlagen in der Region um Klein- und Großbierstedt. Heute ist nur noch ein einziges Grab vorhanden. Ein anderes Beispiel ist Rohrberg. Auf dem „Steinkammerberg“ zwischen Rohrberg und Tangeln standen einst 5 Großsteingräber, heute leider keines mehr. Erste wissenschaftliche Untersuchungen erfolgte in den Jahren 1938/39 durch u. Fischer vom damaligen Landesamt für Volksheitskunde an 3 Gräbern der „Leetzer Gruppe“. Rund 70 Jahre später wurde der Großdolmen Lüdelsen Fdpl.3 und das Königsgrab Lüdelsen Fdpl. 6 vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel untersucht.
Der Verein „Junge Archäologen der Altmark“ e.V. pflegt seit 1972 die noch vorhanden Gräber in der näheren Umgebung. Auch wurde 2011 durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und dem Verein ein „Archäologisch-historischer Wanderweg“ bei Lüdelsen eingerichtet.
A n mehreren Wochenenden im Jahr macht sich eine treue Schar an Vereinsmitgliedern auf, die leider zu sehr missachteten Gräber zu säubern und sie für Interessierte zugänglich zu machen. In den letzten Jahrhunderten sind viele Gräber verloren gegangen, daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die verbliebenen für die Nachwelt zu erhalten.
I n diesem Zusammenhang wurde mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle, dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel und dem Danneil-Museum in Salzwedel 2o11 ein archäologisch-historischer Wanderweg in der Feldmark von Lüdelsen eingerichtet, der auch von den Vereinsmitgliedern gepflegt wird.