Tangeln

Hilmsen


1972 + 1975

G leich nach der Gründung der Arbeitsgemeinschaft »Junge Historiker« an der Stöckheimer Schule erfuhr ich von »Ausgrabungen«, die Hermann Meyer aus Hilmsen in der Kiesgrube auf dem Goldberg zwischen Hilmsen und Ellenberg vorgenommen hatte. Auf dem bereits bekannten Fundplatz barg er mehrere Urnengräber samt Beigaben. Es erfolgte sofort eine Meldung an den damaligen Bezirksbodendenkmalpfleger Dr. Johannes Schneider, der eine Ausgrabung am Kiesgrubenrand vorschlug. Drei Bereiche wurden untersucht: Bereich A enthielt keine Gräber, B die Gräber 3–12 und C Grab 1 und 2.

Die Ausgrabung erfolgte in Schülergruppen von je zwei Personen. Dabei wurde nach und nach das Erdreich in Schichten abgetragen und jeweils ein neues Planum angelegt, um den Schülern eine genaue Fundbeobachtung zu demonstrieren. Die Gräber lagen für jastorfzeitliche Bestattungen außergewöhnlich tief: Mit Ausnahme der Gräber 1 und 6 fanden sich alle übrigen Brandgräber 1,o–1,3 m unter der Geländeoberkante. Die Ursache hierfür war eine starke Wehsandschicht, die später den Laufhorizont der Eisenzeit überdeckte und im Profil eine sehr vielschichtige Stratigraphie zeigte. Einschließlich der rezenten Waldoberfläche wurden sechs humose Horizonte auf 1,3o m Tiefe festgestellt, deren Datierung nicht möglich war.

Als Besonderheit des Bestattungsritus im Abschnitt B erwies sich eine Steinkonzentration, die aus senkrecht aufgestellten großen Feldsteinen bestand, die kreisförmig um einen Gräberkomplex herum errichtet worden waren und eventuell während der Friedhofsnutzung als Grabkennzeichnung etwas aus der Erde ragten. In diesem Steinkreis lagen mehrere Urnen mit Leichenbrand, von denen die Gräber 6, 7, 9 und 1o einen flachen Stein als Deckplatte besaßen. Ob die Gräber in diesem Steinkreis zu einem Familienverband gehörten, ist zu vermuten, aber nicht nachzuweisen. Auch während der Ausgrabungen im Sommer 1975 wurde eine ähnliche Anlage mit senkrechten Steinen um einen Grabkomplex gefunden. Unter den großen Umfassungssteinen befand sich eine Mahlplatte aus Granit, die heute im Danneil-Museum in Salzwedel zu sehen ist. Fast alle Gräber waren mit einer Deckschale versehen. Bei einem Grab fehlte das Grabgefäß. Die Gefäße wurden vor Ort bandagiert und 1972/73 im Johann-Friedrich-Danneil-Museum unter fachkundiger Anleitung der Restauratorin Ingelore Fischer entleert.

Die Fortsetzung der Ausgrabung erfolgte 1975, bei der ähnliche Befunde zutage kamen. Als Besonderheit ist ein Gefäß in einer Grabgrube mit Leichenbrandschüttung (Grab 4/1975) zu nennen, in der außerhalb der Urne Teile eines bronzenen »unechten« Wendelringes gefunden wurden.

Urnengräber der Jastorfkultur (1972)

Urnengräber der Jastorfkultur (1972)

Urnengräber der Jastorfkultur (1972)

Verschiedene Gefäßformen, teilweise mit Deckschalen (1972)

Verschiedene Gefäßformen, teilweise mit Deckschalen (1972)

Verschiedene Gefäßformen, teilweise mit Deckschalen (1972)

Bruchstück eines unechten Wendelringes (1975)

Notbergung (1997)

Notbergung (1995)

Notbergung (1993)

Notbergung (1978)

Zeltlager Hilmsen (1975)

Öffentliche Führung (1975)

Stratigraphie der Fundstelle (1975)

Grabungssituation (1975)

Grabungssituation (1972) Freilegung der Urnen mit Steinschutz

Grabungssituation (1972) Freilegung der Urnen mit Steinschutz

Grabungssituation (1972)

Zeltlager Hilmsen 1972 auf dem Goldberg

Urnengräber der Jastorfkultur (1972)

Urnengräber der Jastorfkultur (1972)

Urnengräber der Jastorfkultur (1972)

Verschiedene Gefäßformen, teilweise mit Deckschalen (1972)

Verschiedene Gefäßformen, teilweise mit Deckschalen (1972)

Verschiedene Gefäßformen, teilweise mit Deckschalen (1972)

Bruchstück eines unechten Wendelringes (1975)

Notbergung (1997)

Notbergung (1995)

Notbergung (1993)

Notbergung (1978)

Zeltlager Hilmsen (1975)

Öffentliche Führung (1975)

Stratigraphie der Fundstelle (1975)

Grabungssituation (1975)

Grabungssituation (1972) Freilegung der Urnen mit Steinschutz

Grabungssituation (1972) Freilegung der Urnen mit Steinschutz

Grabungssituation (1972)

Zeltlager Hilmsen 1972 auf dem Goldberg